Rhabarber Obst oder Gemüse?

Die fruchtig herben Geheimnisse des Rhabarbers

Schon im April lädt der Rhabarber mit seinen großen Blättern zur Ernte ein. Beim Anblick der fruchtigen Stängel taucht oft die Frage auf, handelt es sich um Obst oder Gemüse? Welche Geschichte steckt hinter der Rhabarberpflanze?

Inhaltsübersicht
  1. Ist Rhabarber Obst oder Gemüse?
  2. Geschichte des Rhabarbers
  3. Welche Rhabarbersorten gibt es
  4. Rhabarber und die Heilkunde
  5. Fazit

Rhabarber

Knöterichgewächse – Polygonaceae
Gemüse-Rhabarber - Rheum rhabarbarum oder Garten Rhabarber

Ist Rhabarber Obst oder Gemüse?

Der Rhabarber ist in der Botanik als Gemüse eingestuft und gehört zu den Knöterichgewächsen (Polygonaceae). Beim Gartenrhabarber werden die Stängel der Blätter gegessen und nicht wie beim Obst die Früchte verzehrt. Somit qualifiziert er sich eindeutig als Gemüse.

Die Frage nach seiner Zuordnung ist dennoch berechtigt, denn diese musste gerichtlich geklärt werden. In einem Prozess vor einem amerikanischen Gericht im Jahre 1947 wurde die Frage. „Ist Rhabarber Obst“ wegen der Höhe des zu entrichteten Zolles verhandelt.

Der Prozess ergab ein erstaunliches Ergebnis. Juristisch wurde der Rhabarber als Obst eingestuft, was den Importeur des Rhabarbers sehr freute. Der Zoll war für Obst geringer und so war es wesentlich günstiger dieses Obst, also den Rhabarber, zu importieren. Das war der vom Händler gewünschte Ausgang der Gerichtsverhandlung, da seine Gewinne so in größerem Ausmaß sprudeln konnten.

Das Urteil ist nun auch Geschichte und was kümmert den Rhabarber die Juristerei. Botanisch gesehen bleibt es auf alle Fälle beim Gemüse. Sogar eines das sehr früh im Jahr gedeiht, was ihm zu einer starken Verbreitung in Europa verhalf.

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Rhabarber Zeichnung - Rheum officinale
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Geschichte des Rhabarbers

Er kommt ursprünglich aus Ostasien (z.B. China) und soll bereits um 2700 vor Christi in einem Kräuterbuch als Heilmittel erwähnt worden sein. Das Interesse galt damals jedoch der Wurzel. Von Asien aus wanderte er nach Europa. Der Durchbruch in Europa gelang ihm erst Mitte des 18. Jahrhunderts als man seine Nutzung als früh im Jahr verfügbares Gemüse erkannte.

In der Winterzeit musste lange Zeit auf eine fruchtige Nahrung verzichtet werden. Nun gab es die saftigen, nahrhaften Stängel des Gemüse-Rhabarbers. Diese alleine schmeckten säuerlich, aber mit Hilfe des inzwischen gut erhältlichen Zuckers konnte man leckere Köstlichkeiten erschaffen, wie den Rhabarberkuchen und andere.

Dies hat sich nicht geändert und bis heute sind unzählige Rhabarberrezepte entstanden.

Welche Rhabarbersorten gibt es und welcher Rhabarber ist geeignet?

Für all die feinen Gerichte wird in der Küche der Gartenrhabarber synonym Gemüse-Rhabarber verwendet. In der Botanik nennt man ihn gemeiner Rhabarber oder wissenschaftlich Rheum rhabarbarum.
Den Garten-Rhabarber gibt es nun in zahlreichen Sorten. Für die Auswahl der gewünschten Sorte bietet sich die folgende Sortierung an.

Grüner Rhabarber

Dieser zeichnet sich durch die grüne Schale sowie das grüne Fruchtfleisch aus.
Er hat einen herben, säuerlichen Geschmack und soll vor dem Kochen geschält werden.

Roter Rhabarber

Bei diesem ist sowohl der Stängel als auch das Fruchtfleisch rot. Er schmeckt süßlicher und milder. Das schälen vor dem Kochen ist nicht notwendig. Der Gehalt an Frucht- und Oxalsäure ist niedriger.

Die Rhabarbersorten im Jahresverlauf

Für alle Sorten gilt je früher geerntet desto zarter und milder. Je später die Rhabarberernte erfolgt desto saurer wird der Geschmack und die Stängel werden faseriger.

Am Johannistag, dem 24. Juni, ist die Rhabarber Ernte an ihrem Ende angelangt. Der Oxalsäure Gehalt hat zugenommen und der Rhabarber hat so ausreichend Zeit frische Kraft für die kommende Rhabarber Saison zu tanken. (1)

Seine Pflanzenteile und ihre Verwendung

Für alle Rhabarberrezepte werden nur die Stiele verwendet. Blätter und Wurzeln haben in den Küchengerichten nichts zu suchen.
Die Zubereitung und auch das Ernten und Pflanzen wird in dem Artikel über die Rhabarberpflanze beschrieben.

Die Rhabarberwurzel kommt in speziellen Kräutermischungen zum Beispiel Schwedenkräuter vor und spielt schon vor tausenden Jahren in Ostasien in der Heilkunde eine Rolle. Dabei wird die Wurzel anderer Arten des Rhabarbers als die des Gemüserhabarbers verwendet.

Rhabarber und die Heilkunde

Wie bereits erwähnt, hat er eine tausende von Jahren alte Geschichte, die in der der Heilkunde wurzelt. Diese nutzt andere, spezielle Arten der Rhabarberpflanze.
Nämlich den

Medizinal-Rhabarber (Rheum palmatum L.)

oder den

Chinesischer Rhabarber – (Rheum officinale Baill.).

Bei beiden sind für die Heilkunde die getrockneten unterirdischen Teile der Pflanze von Bedeutung also die Rhabarberwurzel (Rhei radix).

Die Anwendungsgebiete liegen bei Durchfall und Verstopfung.

Fazit

Der Gemüserhabarber ist also ein Gemüse das schon früh im Jahresverlauf für Speisen zur Verfügung steht. Er blickt auf eine mehrere tausend Jahre alte Geschichte zurück. Diese zeigt eine frühe Verwendung als Heilpflanze auf. Bei dieser werden jedoch andere Arten der Rhabarberpflanze und andere Pflanzenteile genutzt als für die Rhabarberrezepte in der Küche.

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Ist der Rhabarber ein Obst oder Gemüse?

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Quellen:
(1) Verbraucherzentrale: Tipps zur Rhabarber-Zeit

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