Wermut: Heilpflanze und Gewürz

Eine aromatische Bitterpflanze der Wermut

Wermut - Artemisia absinthium L.
Wermut - Artemisia absinthium L.
Inhaltsübersicht
  1. Kurzportrait Wermut
  2. Die Heil- und Arzneipflanze Wermut
  3. Teerezept Wermutkraut
  4. Kulinarische Verwendung
  5. Verwendung als Zierpflanze
  6. Verwendung als Räucherwerk
  7. Verwendung als Arzneipflanze
  8. Andere Namen

Wermut (Artemisia absinthium) ist eine traditionelle Heilpflanze, die verdauungsfördernde und appetitanregende Eigenschaften besitzt. In der Küche dient er als aromatisches Gewürz.
Wermut enthält ätherische Öle, Flavonoide und Bitterstoffe wie Absinthin. Die Verwendung sollte aufgrund der Giftigkeit von Thujon jedoch beschränkt sein.

Kurzportrait Wermut

Botanischer Name: Artemisia absinthium L.
Pflanzenfamilie: Korbblütler – Asteraceae
Blütezeit: Juli bis September
Sammelzeit: April bis August
Standorte: Sonniger Standort auf durchlässigem Boden und geringer Feuchtigkeit. Er ist in Europa und Asien verbreitet.
Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Blüten und Triebspitzen
Wichtige Inhaltsstoffe: Ätherische Öle wie Thujon, Bitterstoffe wie Absinthin und Flavonoide wie Quercetin- und Kämpferolglykoside
Wirkungen: Tonisierende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt, u appetitanregend sowie verdauungsfördernd. Aufgrund des Bitterstoffs Absinthin wird der Pflanze auch eine leberschützende Wirkung zugeschrieben. In höheren Dosen kann der Wermut allerdings auch toxisch wirken
Hilfreich bei: Traditionell bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Magenkrämpfen. Auch bei Appetitlosigkeit und zur Anregung der Verdauung kann die Pflanze hilfreich sein. Zudem wird Wermut bei Leberbeschwerden und zur Stärkung des Immunsystems verwendet.
In Form von: Tee, Tinktur, Wein oder in Form von Kapseln. In der Küche als Gewürz.
Wissenswert: Die Wermutpflanze ist vor allem als Basiszutat des alkoholischen Getränks Absinth bekannt. Dieses wurde im 19. Jahrhundert aufgrund des enthaltenen Thujons in vielen Ländern verboten, da es zu Halluzinationen und anderen gesundheitlichen Problemen kam. Heute ist Absinth in vielen Ländern wieder legal erhältlich.

Die Heil- und Arzneipflanze Wermut

Wermut eine uralte Heilpflanze

Schon in einer altägyptischen Schrift über Heilkunde, dem Papyrus Ebers (ca. 1600 v. Chr.), wird der Wermut (Saam) erwähnt. Mit ihm werden Rezepte zur Hilfe bei Beschwerden mit dem Verdauungsapparat beschrieben.

Er ist auch heute bei uns eine traditionelle Heilpflanze mit verdauungsfördernde und appetitanregende Eigenschaften. Von dem Kräuterpfarrer Künzle stammt der Spruch:

„Ist einer grün wie ein Laubfrosch, mager wie eine Pappel, nimmt täglich ab an Gewicht und Humor und wirft keinen Schatten mehr, der probiere es mit einem Teelöffel voll Wermut-Tee alle zwei Stunden!“

Hildegard von Bingen schrieb über den Wermut: „Der Wermut ist sehr warm und sehr kräftig und der wichtigste Meister gegen alle Erschöpfungen…“.

Das Wermutkraut ist ein wichtiger Bestandteil des Schwedenbitter, über dessen Heilerfolge in dem Buch „Maria Treben's Heilerfolge“ berichtet wird.

Wermutkraut

Wermutkraut findet schon seit der Antike Anwendung. Die lateinische Arzneibuch Bezeichnung lautet Absinthii herba. Es handelt sich nach der Einstufung des Herbal Medicinal Product Committee (HMPC) um ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel. Die Qualitätsanforderungen sind im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) bestimmt.

Beschreibung des Wermutkrautes (Absinthii herba)
Es werden die während der Blütenzeit gesammelten getrockneten Laubblätter und blütentragenden Zweigspitzen verwendet.

Inhaltsstoffe Wermutkraut
Die Inhaltsstoffe sind Ätherisches Öl mit Thujon, Sesquiterpenlacton-Bitterstoffe, Flavonoide und Phenolcarbonsäuren.

Anwendung
Traditionell angewendet zur Unterstützung der Magenfunktion.
Bei vorübergehender Appetitlosigkeit als Bittermittel (Amarum aromaticum).
Bei dyspeptischen und gastrointestinalen Beschwerden
Darf nicht über längere Zeit eingenommen werden, da das ätherische Öl einen hohen Gehalt an Thujon hat.

Anwendungsformen des Wermutkrautes
Das Wermutkraut gibt es als Tee, Tinktur, Wein oder in Form von Kapseln. Am häufig wird es als Tee angewendet, da es eine einfache und gebräuchliche Anwendungsform ist.

Teerezept Wermutkraut

Die Zubereitung erfolgt mit einem Teelöffel fein geschnittenen Wermutkrautes. Dieser wird mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen. Danach lässt man das Ganze höchstens fünf Minuten ziehen.

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Wermut
Wermut

Kulinarische Verwendung

Er wird in der Küche als Gewürz beispielsweise bei Hähnchenkeulen, Gänse-und Kaninchenbraten verwendet. Wie auch Estragon (Artemisia dracunculus) und Beifuß (Artemisia vulgaris) mit denen er verwandt ist.

Verwendung als Zierpflanze

Wird auch im Garten angepflanzt. Die Pflanze verträgt sich nicht mit vielen anderen Pflanzen in der Nähe. Johannisbeeren sollen aber ganz gut mit ihm auskommen.

Verwendung als Räucherwerk

Wird sowohl einzeln als auch in Räuchermischungen verwendet.

Andere Namen:

Wermut, Absinth, Aetsch, Alsem, Bermet, Bitterals, Bitterer Beifuß, Else, Eltzkraut, Eisenkraut, Gottvergesse, Hilligbitter, Magenkraut, Mottenstock, Ölde, Wärmede, Wermat, Wörmken, Würmut, Wiegenkraut, Wolfszauser, Wurmkraut.
Englisch: Absinthe, Absinthium, Absinthe wormwood.
Französisch: Armoise absinthe, Armoise amère.

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