Echte Kamille

Echte Kamille - Matricaria chamomilla L.

Blüte der echten Kamille
Blüte der echten Kamille
Familie Asteraceae – Korbblütler

Inhaltsübersicht

Beschreibung

Diese alte Heilpflanze ist wohl fast jedem zumindest als Kamillen-Tee bekannt. Aber nicht nur als Tee, sondern auch für Kosmetik, als Arzneipflanze und einigem mehr wird sie genutzt. Vielen wird auch ihr charakteristischer Duft in den Sinn kommen. Dieser wird stark beim Zerreiben der Blüten wahrgenommen und entsteht durch das enthaltene ätherische Öl.
Der wissenschaftliche Name Matricaria geht auf das Wort „matricis“ zurück, was der Genitiv des lateinischen Wortes für Gebärmutter ist. Dies deutet ebenso, wie der Name Mutterkraut, auf die frühere Verwendung in der Volksheilkunde bei Frauenleiden hin.
Es ist eine einjährige, krautige Pflanze, die bis zu einer Höhe von 20 bis 50 cm wächst.
An ihren aufrechten, kahlen Stängeln sitzen 2- bis 3-fach gefiederte Blätter, die 4 bis 7 cm lang sind.
Auffallend sind ihre Blütenköpfe mit zwei bis drei cm Durchmesser, die in den beiden Farben Weiß und Gelb strahlen. Es sind gelbe Röhrenblüten mit einem Durchmesser von ungefähr 20 mm und um die 15 weißen Zungenblüten, die eine Länge von ca. 6 bis 9 mm haben.

Blütezeit: Mai bis September

Verwendung:

Verwendung in der in der Küche

So bekannt sie in der Heilkunde ist, so ist sie in der Küche eher selten anzutreffen. Vereinzelt würzt sie Salate oder dekoriert diese: Auch bei Süßspeisen kann sie der Dekoration dienen. Als Kamillentee mit seinem weichen und aromatischen Geschmack ist sie gern gesehen. Auch für Kräuterbowle oder Kräuterlimonade werden die gesammelten Blüten verwendet.

Verwendung als Zierpflanze

Früher wild wachsend als Heilkraut gesammelt ziert sie heute mit ihrer weißen und gelben Blumenpracht auch Gärten. Am Wegesrand oder als Einfassung eines Beetes dient sie der Dekoration.


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Echte Kamille Zeichnung
Echte Kamille Zeichnung

Mythische Verwendung

Die Germanen weihten sie dem Lichtgott Baldur.
Die Ägypter nannten sie die Blume des Sonnengottes Re.
Im Mittelalter wurde geraten die Kamille am 24. Juni zu ernten. Dann wurde ihr die größte Heilkraft zugesprochen. Dieses Datum steht für den Johannistag, welcher als Tag zum sammeln heilender Kräuter galt. Eine andere Heilpflanze das Johanniskraut ist sogar nach diesem Tag benannt. Heute weiß man, dass die Kamille in der zweiten Junihälfte tatsächlich eine besondere Konzentration an Wirkstoffen enthält. Dies entspricht dem natürlichen Entwicklungsstadium in dieser Jahreszeit und bestätigt somit das alte Brauchtum.

Kosmetische Verwendung

Gerade bei der Pflege für sensible, entzündliche und trockene Haut findet man sie aufgrund ihrer entzündungshemmenden und beruhigenden Eigenschaften.
Zahlreiche Gesichts- und Körpercremes sowie Lotionen nutzen die Vorteile der Kamille. Ebenso beliebt sind die Kamillenblüten für Badezusätze und Kräuterbäder oder das ätherische Kamillenöl für Massageöle.
Auch Zahnpasta, Deodorants, Haartinkturen, Natur- und Kräuter-Seifen, Hautsalbe und Gesichtsmasken sind Kosmetika, die von der Kamille profitieren können.

Verwendung als Räucherwerk

Sie verströmt einen süßlichen, warmen Kräuterduft. Zum Räuchern werden die Blüten und das ganze Kraut verwendet.
Entsprechend ihrem Duft soll die Räucherung Wärme und Geborgenheit sowie Ruhe und Ausgeglichenheit vermitteln. Auch für Segnungszeremonien und um die Atmosphäre der Wohnung zu entspannen wird das Räucherwerk gerne genutzt.

Verwendung als Heilpflanze

Beschreibung der Droge:

Kamillenblüten (Matricariae flos)
Verwendung finden ganze oder zerfallene getrocknete Blütenkörbchen.

Kamillenöl (Matricariae aetheroleum)
Das Öl wird aus den Blütenköpfchen gewonnen.

Kamillenfluidextrakt (Matricariae extractum fluidum)
Wird aus Kamillenblüten (Matricariae flos) hergestellt.

Inhaltsstoffe:
Ätherisches Öl (Gehalt 0,3 bis 1,5 %), Flavonoide, Cumarine und Phenolcarbonsäuren.
Bisabolol, Camazulen und dessen Vorstufe Matrizin.

Anwendung:
Äußerlich
Haut- und Schleimhautentzündungen, bakterielle Hauterkrankungen einschließlich der Mundhöhle und des Zahnfleischs. Behandlung von Wunden bei oberflächlichen Hautverletzungen. Bäder und Spülungen bei Erkrankungen im Anal- und Genitalbereich. Inhalationen bei Atemwegsinfekten und Reizzuständen der Luftwege.

Innerlich
Krämpfe im Magen-Darm-Bereich. Entzündliche Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.

Traditionell
angewendet zur Unterstützung
der Magen-Darm-Funktion
zur Besserung des Befindens bei Magenbeschwerden
zur Unterstützung der Hautfunktion
zur Unterstützung der Funktion der Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich.

Bei Hämorrhoiden als Tee, Tee als Sitzbad, Tinktur, Salbe oder Zäpfchen.

Name und Bedeutung

Botanischer Name:
Matricaria chamomilla L. oder Chamomilla recutita.

Matricaria kommt von lateinisch „matrix“ - Gebärmutter.
Chamomilla hat seine Wurzeln im Griechischen:
„chamai“ – niedrig und „melon“ – Apfel bezieht sich auf den apfelfruchtigen Geruch.
Blaue Kamille kommt von ihrem blauen Öl.
Magdblume und Mutterkraut geht auf die althochdeutsche Bezeichnung „meydeblumen“ zurück.

Weitere Namen:
Apfelblume, Apfelkraut, Badekraut, Bitterblume, Deutsche Kamille, Feldchamomille, Feldkamille, Gänsblumen, Garmille, Gramillen, Hämmerknebbelche, Haugenblum, Härmchen, Heermännle, Hermandel, Hermel, Kamille, Kamillenmetram, Kammelblumen, Kammerblume, Kemach, Kleine Kamille, Kühmelle, Kummerblume, Laugenblume, Magdalenenkraut, Magdblum, Mägdeblume, Metterchrut, Moderkrut, Moggelblum, Muskatblume, Mutterkraut, Remi, Riechkamelle, Riemerei, Romerei, Romeyenblume, Sisser, Teeblume, Wilde Johannesblum, Wilde Kamillen und Zackergekreit.
Englisch: blue chamomile, chamomile, common chamomile, German chamomile
Französisch: camomille, camomille allemande, camomille vraie, matricaire camomille, petite camomille

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Kamille, echte - Matricaria chamomilla L.

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