Rietburg Sage

Das Flämmchen - Sage von Laurian Moris

Sage zur Rietburg

Die folgende Sage lässt ebenso wie das Gedicht über die Geiselnahme ahnen, dass leider nicht immer freundliche Herren auf der Burg beheimatet waren. "Das Flämmchen" erzählt uns eine grausame Geschichte, die auf der Rietburg (Pfalz) spielt.

Das Flämmchen
Von
Laurian Moris

Es rufet ein Greis durch Nacht und Wind:
„Gieb Räuber zurück mir mein einziges Kind!

„Das Lösegeld, das du dir vorbehalten,
Ich hab es bezahlend mein Wort gehalten.

„Nun halte das Deine, und gib mir zurück,
Die einzige Tochter, meines Alters Glück!“

Und kichernd schaut von der Feste herab,
Der Rietburger frech auf den Alten am Stab.

„Du hieltest,“ spricht er in friedlichem Scheine,
„Dein Wort – nun wohlan, ich halte das meine!“

Er zog hervor aus dem Hintergrunde
Die Jungfrau verstöret mit bleichem Munde,

Und stürzte sie barsch von den schwindelnden Hallen,
daß todt vor dem Alten sie niedergefallen.

Doch seit seinem Tode ohne Ruh´ und Rast
Muß er nun tragen des Mordes Last.

Die Seele fuhr in ein Flämmchen hinein,
das flackert des Nachts mit röthlichem Schein

Durch Haide und Moor zu der Rietburg Gestein,
Und brietet die schwarze Seele ihm rein.

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Sehenswerte Ziele in der Nähe der Burg befinden sich in dem schönen Edenkobener Tal. Eine malerische Landschaft im Pfälzer Wald.

Stand 02.12.2012

Sage zur Rietburg - Das Flämmchen

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