Aronstab - Arum maculatum

Der Aronstab eine Giftpflanze voller Zauber

Arum maculatum agg.
Familie: Araceae – Aronstabgewächse

Der Aronstab ist eine Giftpflanze mit einem dekorativen Aussehen, deren mythische Verwendung einen besonderen Zauber versprüht.

Inhaltsübersicht zum Aronstab

Zwei Blätter des Aronstabes umgeben von Bärlauch
Zwei Blätter des Aronstabes umgeben von Bärlauch

Beschreibung Aronstab


Der Aronstab ist eine giftige Pflanze. 2019 wurde er zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Alle Teile sind giftig, was auch für die roten Beeren gilt. Die Beerentraube und die Blüte verleihen ihm ein besonderes Aussehen und machen es leicht ihn zu erkennen. Aber im Frühjahr, wenn nur die Aronstab Blätter zu sehen sind, sieht er eher unscheinbar aus. Eine Verwechslung mit dem gerne in der Küche genutzten Bärlauch ist dann durchaus möglich.
Er wächst bis zu 40 cm hoch und seine dunkelgrünen, manchmal gefleckten Blätter sind bis zu 20 cm lang. Ihre Form ist breit pfeilförmig.
Er kommt in feuchten Laubwäldern und Auenwäldern vor und mag nährstoffreiche Böden.
Es handelt sich um eine geschützte Pflanze und er darf nicht gesammelt werden.

Blütezeit und Fruchtreife


Blüht von April bis Juni
Früchte: Juni -Juli

Seine außergewöhnliche Blüte und seine knallroten Früchte sind auf dem Bild weiter unten zu sehen.

Verwechslungsgefahr


besteht mit dem Bärlauch.
Die Aronstab Blätter helfen sehr gut bei der Unterscheidung. Sie sind glänzend und pfeilförmig. Die Blattnerven verlaufen netzförmig und sind unregelmäßig geformt.
Während der Bärlauch eine lanzettliche Blattform hat und die Blattnerven parallel verlaufen.

Liebeszauber und mythische Verwendung


Seine Vergangenheit als Liebeszauber mag überraschen. Aber tatsächlich hatte die erfahrene Hexe einen magischen Zauber für Mädchen, die zum Tanz gingen. Dieser besagte den Aronstab in die Schuhe zu legen und die geheimen Zauberworte zu sprechen:
„Zehrwurzelkraut, ich zieh' dich in meine Schuh',
Ihr Junggesellen lauft alle zu".
(Anmerkung: Zehrwurzelkraut ist nur ein anderer Name für die Pflanze. Siehe unten bei Ursprung des Namens und weitere Namen.)
Mit Hilfe des Zauberkrautes und dieser magischen Worte galt es als gewiss, dass ein vorhandener Liebeswunsch erfüllt wird.

Dioskurides, der berühmte, griechische Arzt des Altertums, erwähnt in seinem Werk De Materia Medica (deutsch Arzneimittellehre) einen „Zaubertrank“ aus dem Kraut (Arum Dracunculus). Die geröstete Wurzel der Pflanze soll mit Wein getrunken den Reiz zum Beischlaf erwecken.

Aus heutiger Sicht und dem Wissen um die Giftigkeit ist der Trank nicht anwendbar. Aber wer weiß, wie es um den Liebeszauber steht?

Verwendung als Räucherwerk


Dem mythischen Liebeszauber entsprechend eignet er sich für Liebes-Räucherungen*. Er hat eine erotische Symbolik und kann in der Liebe vermitteln.
Geräuchert wird er entweder einzeln oder als Räuchermischung.

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Verwendung als Zierpflanze, Aronstab kaufen


Wenn die Giftigkeit kein Hindernis darstellt ist er eine dekorative Pflanze und man kann für den Garten den Aronstab kaufen*. Der Fruchtstand mit seinen roten Beeren, seine prächtige Blüte sowie seine langstieligen und pfeilförmige Blätter verleihen dem Garten lange Zeit einen besonderen Schmuck.
Er ist pflegeleicht und liebt einen halbschattigen Standort, wie etwa unter Laubbäumen.

Inhaltsstoffe


Aroin, Stärke, Bassorin, Lipide und Lectine. Sowie große Mengen hautreizendes Oxalat.
Diese Inhaltstoffe beantworten die Frage

Ist der Aronstab giftig?
Mit einem ja, wie bereits oben geschildert.
Die Giftigkeit wird hauptsächlich durch das Aroin verursacht. Die Oxalate verursachen beim Verzehr Verletzungen, welche das Eindringen der giftigen Stoffe fördern und deren Wirkung verstärkt.

Verwendung als Heil- und Arzneipflanze


Aufgrund der Giftigkeit und des Naturschutzes findet er heutzutage in der Schulmedizin keine Anwendung. In früheren Zeiten und zwar schon vor Jahrhunderten beginnend war er als Heilpflanze bekannt.
Beschreibung der Droge:
Aronknollen (Ari maculati rhisoma)
Homöopathie: Arum maculatum HAB1, Anwendung bei Erkrankungen der Atemwege, Kehlkopfkatarrh

Hildegard von Bingen beschreibt einen Aronstab Kräutertrunk für einen „…Mensch, in dem die Melancholie wächst, ...“ und der die Melancholie schwinden lässt.

Ursprung des Namens und weitere Namen


Der Name (auch manchmal Aron Stab oder Aaron Stab geschrieben) könnte ägyptische Wurzeln haben und von aron herrühren. Es kann auch ein Bezug zum Alten Testament und dem Hohepriester Aron bestehen, wie sich aus der Sage ergibt:
„Als Josua und Kaleb ins gelobte Land geschickt wurden, nahmen sie Arons Stab mit und trugen an ihm die große Weintraube und die andern Früchte jenes Landes zurück. Nachdem sie diese abgeladen, steckten sie den Stab in die Erde, und wo er gesteckt hatte, wuchs nachher die Aronswurzel, an welcher bis auf den heutigen Tag ein Abbild jenes Früchtesegens zu finden ist, den Josua und Kaleb aus dem gelobten Lande brachten"

Weitere Namen
Aron, Aronsblume, Aronskelch, Aronskraut, Aronswurzel, Deutscher wilder Ingwer, Chindlichrut, Dittichrut, Drachenwurz, Entenschnabel, Ekelblume, Eselsohren, Fieberwurz, Freßwurz, Frostwurz, Gefleckter Aronstab, Johannishaupt, Kalbsfuß, klein Schlangenkraut, Kuhwurz, Papenkind, Pfaffenbinde, Pfaffenblut, Pfaffenspint, Pfingstblume, Skarnitzelblume, Trommelsschlägel, Poperagrothwurz, Ronechrut, Veronikenwurz, Zahnkraut, Zahnwurz, Zehrwurz.

Aaronstab oder Aaron Stab ist nicht die richtige Schreibweise. Obwohl der biblische Aaron der Namensgeber ist, schreibt man diese Pflanze nur mit einem "a".
Manchmal liest man auch Ahornstab, dabei handelt es sich um ein Missverständnis. Mit dem Ahorn hat der Name nichts zu tun.
Aron Stab oder Aronstabs liest man auch ab und zu.

Englisch: Cuckoo-pint, jack in the pulpit, lords-and-ladies, snakeshead, devils and angels
Französisch: L’Arum tacheté, Le Gouet tacheté
Italienisch: gigaro scuro
Holländisch: Aronskelk
Portugiesisch: arão

Aronstab Zeichnung  Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé
Aronstab Zeichnung Prof. Dr. Otto Wilhelm Thomé

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